Bildbetrachtung

"Gott in allem suchen und finden." Dieses ignatianische Wort wäre ein ungemein passender Titel für das Philipp-Bild von Karl Stirner (1882 - 1943). Der Künstler orientiert sich an einem alten Gemälde, der vermutlich verbreitetsten Darstellung des Jesuitenpaters, die sich noch heute in vielen Häusern, Kapellen und freilich auch auf Dachböden findet. Stirner taucht Philipp in die Farben des Virngrunds, kobalt-grüne Wiesen, Äcker in Ocker und gelbe Felder. Und er fügt viele Zeichen hinzu, die nicht nur Kinder zum Suchen einladen. Die Wolken erzählen von der Vergänglichkeit und vom Schöpfer, der die Wasser in Schläuchen am Himmel sammelt. Die Wege links sind Lebenswege des Menschen und Straßen des biblischen Wege-Gottes, der uns im Zeichen der Wolke aus dem Ägypten unserer Knechtschaften führt. Ein Stab kam auch ins Bild: Wir kennen den Pilgerstab und den Stab des Mose. Der Regenbogen symbolisiert den Bund Gottes mit den Menschen. Gott behütet uns. Ja, einen Hut hat Stirner auch noch ergänzt. Die Kirche im Hintergrund erzählt von der Notwendigkeit von festen Orten im Glauben, aber auch von der Gefahr der Erstarrung und Verhärtung. Suchen und deuten Sie doch einfach weiter ...